Monika Hauser wurde 1959 in der Schweiz geboren und ist dort auch aufgewachsen; als Kind Südtiroler Eltern ist sie italienische Staatsbürgerin. Ihr Lebensweg hat viele internationale Stationen: Abitur in der Schweiz, Aufenthalte in Israel und Famulator in Sri Lanka, Medizinstudium in Innsbruck, dort auch 1984 die Promotion, Staatsexamen in Bologna/Italien; danach die deutsche Approbation, Assistenzärztin in Essen und Ausbildung zur Fachärztin für Gynäkologie. Köln wird schließlich ihr Lebensmittelpunkt.
Seit 1993 ist Monika Hauser Geschäftsführerin des Vereins medica mondiale in Köln.


Monika Hausers Arbeit mit medica mondiale

Seit 1993: Geschäftsführerin des Vereins medica mondiale, Köln

Ab 1999: Aufgrund des Kosovo-Krieges Gründung weiterer Frauentherapiezentren im Kosovo und in Albanien

Ab 2001: Nach dem Sturz der Taliban folgen in Afghanistan Projekte zur medizinischen und psychologischen Behandlung von Frauen und Mädchen, aber auch zur juristischen Begleitung weiblicher Strafgefangener oder Kampagnen gegen die Zwangsverheiratung von Mädchen im Kindesalter. Daraus resultierte die 2014 unabhängig gewordene afghanische Frauenrechtsorganisation Medica Afghanistan.

Seit 2006 engagiert sich medica mondiale im Südosten Liberias. Medica Liberia ist seit 2015 unabhängig. Seit 2014 gibt es ein eigenes Programm in dem Gebiet der Großen Seen in Afrika. Seit 2015 qualifiziert medica mondiale Gesundheitspersonal im Nordirak und Personal in Unterkünften für Geflüchtete in Nordrhein-Westfalen. Beide unterstützen kriegstraumatisierte Frauen.

Heute ist medica mondiale weltweit tätig: Auf dem Balkan, in Ruanda, in Liberia, in Guatemala, in Afghanistan – um nur einige Länder zu nennen.

Seit 2008 gilt für den UN-Sicherheitsrat sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten als eigener Straftatbestand. Eine historische, seit langem überfällige Entscheidung. Für Monika Hauser Bestätigung und Ansporn, wie auch der Right Livelihood Award, der Alternative Nobelpreis, den sie 2008 für ihr Engagement erhalten hat.

Zu den jüngsten politischen Erfolgen gehört die Einführung eines Rentenanspruchs im Kosovo (2018) und in Bosnien-Herzegowina (2006) für die in den Kriegen der 1990er Jahre vergewaltigten Frauen.

https://www.medicamondiale.org/

 

Preise und Auszeichnungen

Monika Hauser erhielt für ihren Einsatz zahlreiche renommierte Preise und Auszeichnungen, unter anderem 1995 den Preis Frauen Europas – Deutschland, den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis, den Annette-Barthelt-Preis und 2000 den Peter-Beier-Preis der Evangelischen Kirche im Rheinland, sowie den Rotary-Preis Trentino-Südtirol.

Von den ARDTagesthemen wurde sie 2001 zur Frau des Jahres gewählt. Hauser ist eine der 1.000 Frauen, die 2005 von der Initiative Friedensfrauen weltweit (Peace Women Across the Globe) für den Friedensnobelpreis nominiert wurden. 2007 erhielt sie den Integrationspreis der Stiftung Apfelbaum und 2008 den Right Livelihood Award (Alternativen Nobelpreis).

Das Magazin Reader’s Digest zeichnete Hauser mit der Auszeichnung Europäerin des Jahres 2011 für „ihren weltweiten Einsatz für Opfer sexueller Gewalt in Kriegsgebieten“ aus. Für 2012 erhielt Monika Hauser den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen „für ihren herausragenden humanitären Einsatz“. Ebenfalls 2012 wurde ihr der Nord-Süd Preis 2012 des Europarates verliehen. Die „Mutige Löwin“, den Ehrenpreis des Deutschen Ärztinnenbundes erhielt sie 2015.

2017 wurde sie dann mit der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft ausgezeichnet gefolgt von der Verleihung der Würde einer  Ehrendoktorin der Staatswissenschaft der Universität St. Gallen.